Sehr geehrter Vorstand des Flüchtlingsrats Düsseldorf e.V.,

die Landeshauptstadt schätzt die liga Wohlfahrt Düsseldorf für ihre verlässliche Beratung und Betreuungin den kommunalen Unterkünften,die insbesondere in den fluchtintensiven Jahren 2015/16 eine große Unterstützung war. Damals kamen kurzfristig zahlreiche Asylsuchende in die Kommunen, die sich in Düsseldorf für ihre Fragen rund um ihren Asylantrag, Leistungsbezug, etc. an die Sozialberatung der Freien Wohlfahrt wenden konnten.

Die benötigten Kapazitäten für die Soziale Beratung von Geflüchteten wurden durch die Verwaltung in den Folgejahren immer an den entsprechenden Bedarf angepasst und als freiwillige Leistung finanziert: So wurden 2020 19 Stellen gefördert und danach stetig erhöht. Seit 2022 finanzierte die Stadtverwaltung 24,5 Stellen. Zusätzlich wendet die Landeshauptstadt rund 90 Mio. Euro allein für die Unterbringung im Bereich Asyl und Obdach auf.

Wie auch in vergangenen Jahren ist die Stadtverwaltung angehalten, Förderungen an dem tatsächlichen Bedarf anzupassen, die sich an der Anzahl Asylsuchender orientiert. Aktuell befinden sich ca. 1.250 Personen noch im Verfahren und sind damit asylsuchend. Die restlichen Bewohner*innen 1.800 leben als anerkannte Geflüchtete oder Geduldete bereits jahrelang in städtischen Unterkünften und gelten als formal wohnungslos. Ein Großteil dieser Personen ist, wie auch andere Geflüchtete, die bereits eine eigene Wohnung gefunden haben, in der Lage, die städtischen Regelstrukturen zu nutzen. Demnach läge nach Auffassung des Dezernates eine Überausstattung bei der sozialen Betreuung von Geflüchteten vor, führten diese Zahlen nicht zu einer bedarfsgerechten Anpassung der Stellen.

Darüber hinaus entwickelte sich im Laufe der Jahre erfreulicherweise eine Netzwerkstruktur von anderen sozialen Trägern der Flüchtlingshilfe, die die Verwaltung mit Zuwendungen unterstützt: So bieten beispielsweise. das „HISPI“, „Flüchtlinge Willkommen“ oder auch die Jüdische Gemeinde Düsseldorf Welcome Center oder Sprachangebote für Geflüchtete an. Zudem unterstützt die Landeshauptstadt das Psychosoziale Zentrum mit seinem Programm „In2Balance“, und der SKFM mit dem Projekt „AsylPlus“, um besonders vulnerable Personengruppen zu identifizieren und zu begleiten. Darüber hinaus verfügt auch das Kommunale Integrationsmanagement über sogenannte „Case-Manager*innen“, die sich der individuellen Beratungsbedarfe ihrer Klient*innen annehmen. Für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine findet in den Gebäuden des Amtes für Migration und Integration Beratung durch Alltagshelfer*innen statt. Das Hilfssystem für Menschen mit Fluchtgeschichte ist in der Landeshauptstadt Düsseldorf somit breit und gut aufgestellt.

Vor dieser geänderten Sachlage hat die Verwaltung im vergangenen Jahr beschlossen, die Mittel für die Soziale Beratung für Geflüchtete anzupassen und das Konzept zu überarbeiten. Wie oben bereits erwähnt, bleibt das Projekt Asyl Plus in der Oberlöricker Straße in gleichem Umfang erhalten.

Das neue Konzept sieht vor, dass Ratsuchende sich weiterhin an dezentral in der Stadt verteilte Beratungsstellen wenden können – die Verteilung der Stellen und Mittel für die Soziale Beratung Geflüchteter wird mit der liga Wohlfahrt Düsseldorf eng abgestimmt und realisiert. Auf die guten Erfahrungen mit der erwähnten Beratungsstruktur für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine aufbauend, werden für Personen, die schon langjährig in Düsseldorf leben und formal wohnungslos sind, an zentralen und leicht zu erreichenden Orten Beratungsstellen auf- und ausgebaut. In den Unterkünften der Geflüchteten sind weiterhin städtische Verwalter*innen und ein rund um die Uhr besetzter Sicherheitsdienst anwesend, um Konflikten vorzubeugen und diese zu lösen. Die verschiedenen Beratungsangebote werden in den Unterkünften auf einer Landkarte leicht verständlich aufgeführt.

Aktuell stimmt die Verwaltung die Verteilung der Stellen mit der liga Wohlfahrt ab.

Zuletzt bleibt noch zu betonen, dass die Verwaltung die liga Wohlfahrt Düsseldorf als Kooperationspartner schätzt und auch in Zukunft einen enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit anstrebt.

Mit freundlichen Grüßen

Miriam Koch

Landeshauptstadt Düsseldorf
Beigeordnete für Kultur und Integration

miriam.koch@duesseldorf.de
T: 0211/8993091
Zollhof 13
40221 Düsseldorf